Die Buchpreisbindung in Deutschland
In Deutschland kostet ein bestimmtes Buch für die Kundin oder den Kunden überall dasselbe, egal ob im Buchladen um die Ecke, im Buchkaufhaus oder beim Online-Händler. Verlage sind verpflichtet, einen verbindlichen Ladenpreis für eine Neuerscheinung festzulegen. Die Buchpreisbindung garantiert die Qualität und Vielfalt, für die der deutsche Buchmarkt weltweit vorbildlich ist. Aktuelle
wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die positiven Effekte der Buchpreisbindung.
Die Buchpreisbindung …
Hintergrund Buchpreisbindung
Für welche Bücher gilt sie?
Die Buchpreisbindung gilt für gedruckte Bücher genauso wie für E-Books. Der Verlag legt für jedes Format (Hardcover, Taschenbuch, E-Book) einen eigenen Verkaufspreis fest. Nach 18 Monaten kann der Verlag den gebundenen Preis aufheben, daneben gibt es Ausnahmen etwa bei Mängelexemplaren oder Mengenpreisen. Kalender oder Hörbücher fallen nicht unter die Preisbindung, ebenso Flatrates für E-Book-Abonnements.
Was ist die rechtliche Grundlage?
Grundlage für die Regelung ist das deutsche Buchpreisbindungsgesetz, das 2002 in Kraft getreten ist. Davor gab es in Deutschland bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Branchenvereinbarungen für gebundene Bücherpreise. Die Regelung fußt auf dem besonderen Charakter des Buches als Wirtschafts- und Kulturgut. Damit das Kulturgut Buch für eine möglichst große Zahl an Menschen zugänglich ist und seine Bedeutung für Kultur und Gesellschaft entfalten kann, braucht es einen besonderen Schutz im Markt. Die aktuelle Forschung belegt, dass die deutsche Buchpreisbindung wettbewerbsrechtlich legitim
In welchen Ländern gibt es eine Buchpreisbindung?
Auch in zahlreichen anderen Ländern gibt es eine Buchpreisbindung. In Europa ist die Preisbindung in zahlreichen Ländern gesetzlich oder durch Branchenvereinbarungen geregelt, etwa in Österreich, Spanien, Italien, den Niederlanden, Norwegen oder Ungarn. Auch in Ländern wie Mexiko, Argentinien und Japan gibt es gebundene Bücherpreise.